Hermann Rauschning

deutscher Politiker und Publizist; Senatspräsident von Danzig 1933-1934; emigrierte 1936 in die Schweiz; Werke u. a.: "Gespräche mit Hitler", "Ist Frieden noch möglich?"

* 7. August 1887 Thorn (heute Torun/Polen)

† 8. Februar 1982 Portland/OR (USA)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 19/1982

vom 3. Mai 1982

Wirken

Hermann Rauschning, ev., stammte aus dem damals deutschen Thorn in Westpreußen. Als Sohn eines aktiven Offiziers, der später Gutsbesitzer war, wurde er auf den Kadettenanstalten in Potsdam und Lichterfelde erzogen, studierte dann aber in München und Berlin Germanistik und promovierte 1911 in Berlin zum Dr.phil.

Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er teilgenommen hatte, arbeitete er bis 1926 in den Deutschtumsorganisationen in Polen (Korridor) und übersiedelte dann in den damaligen Freistaat Danzig, wo er ein Gut erwarb und 1932 Vorsitzender des Danziger Landbundes wurde. Im Juni 1933 wurde er mit den Stimmen der Nationalsozialisten, denen er sich genähert hatte, und des Zentrums zum Senatspräsidenten und damit zum Staatsoberhaupt von Danzig gewählt. Damals hat er die Bücher "Die Entdeutschung Westpreußens und Polens" (29) und "Die Geschichte der Musik und Musikpflege Danzigs" (31) geschrieben.

Sehr bald aber gewann er aus zahlreichen persönlichen Begegnungen und Gesprächen mit maßgebenden Nationalsozialisten wie ...